regenwald

Sumatras Dschungel

Der Regenwald brummt, in den Baumwipfeln sieht man orangefarbende Wesen klettern und bunte Vögel zeigen ihre Gesangskünste.  Doch wenn wir weitermachen, wie bisher, wird der Dschungel bald verstummen.

REGENWÄLDER

Die grüne Lunge unseres Planeten

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Entlang des Äquators erstrecken sich über den gesamten Globus die tropischen Regenwälder. Unsere wichtigsten Wälder.

Neben der Beherbergung unzähliger Arten entziehen sie der Atmosphäre schädliche Treibhausgase. Nicht umsonst werden die Regenwälder also als die „grüne Lunge“ unseres Planeten bezeichnet. Doch wie kommt es zu diesem Effekt?
Das liegt an den vorherrschenden tropischen klimatischen Bedingungen. Konstant warme Temperaturen und häufige Niederschläge begünstigen das immergrüne Pflanzenwachstum und steigern so die Photosynthese Rate. Dadurch kann deutlich mehr CO2 aus der Atmosphäre gezogen und in den Pflanzen gespeichert werden. Aus heutiger Sicht überlebenswichtig. Der Mensch pumpt immer mehr Treibhausgase in die Atmosphäre und sorgt so für eine Übersättigung. Ursprünglich reflektierte Sonnenstrahlen werden aufgehalten und können unsere Atmosphäre nicht mehr verlassen. Die Folge ist: Unsere Erde erwärmt sich.
Die Regenwälder leisten also einen immensen Beitrag darin, die globale Erderwärmung drastisch zu verringern.

Auch auf das regionale Klima haben die Wälder einen positiven und wichtigen Effekt. 

Über die Wurzeln nehmen die Bäume der Tropen Wasser auf und leiten es bis zu den obersten Blättern. Das Wasser verdunstet dort durch die hohe Sonneneinstrahlung am Äquator und es bilden sich Wolken. Ohne diese Wolken, könnte der Regenwald sich einerseits nicht ausreichend Wasser liefern und andererseits würde nicht genügend Feuchte in die Atmosphäre gelangen. Gerade trockene Regionen könnten dann nicht mit lebensnotwendigen Niederschlägen versorgt werden. 

Ein einzigartiger Kreislauf.

Der eigene Wasserkreislauf der tropischen Wälder zieht viele unterschiedliche Lebewesen an, denn Wasser ist für alle lebensnotwendig. So kommt es, dass sich über die Hälfte aller bekannten Spezies in Regenwäldern tummeln. Das, obwohl Regenwälder nur 3% des gesamten Planeten ausmachen. Gerade bei einer so hohen Artenvielfalt auf so engem Raum entsteht ein in sich komplexes Ökosystem. Jede Art erfüllt dabei eine eigene Funktion. Stirbt eine Art aus, so können einzelne Kreisläufe nicht mehr funktionieren. Das hat Rückwirkungen auf den Menschen (zu Bedrohungen verlinken).

 

Diese hohe Biodiversität hat, neben dem Überleben unserer Ökosysteme, auch weitere Nutzen. Einerseits bedient sich die Wissenschaft seit Jahrtausenden am hohen Artenreichtum der Regenwälder, um beispielsweise lebenswichtige Medikamente herzustellen. Andererseits können artenreiche Wälder deutlich mehr Kohlenstoff speichern als artenärmere.

Regenwald in Indonesien

Die drittgrößte Fläche an Regenwäldern weltweit hat Indonesien.

Auf rund 80 Millionen Hektar, etwa doppelt so groß wie die Fläche von Deutschland, befinden sich Indonesiens Nationalparks.

Einer davon ist das Leuser Ökosystem, in dem unser Recyclingdorf entsteht. Dieser hohe Anteil an tropischen Wäldern macht Indonesien zu einem der artenreichsten Länder der Welt. Viele einzigartige Spezies finden hier ein Zuhause. Die vier Großsäuger Nashorn, Elefant, Tiger und Orang-Utan sind nirgendwo sonst auf der Erde gemeinsam anzutreffen.
Nicht ohne Grund bekommt Indonesien also eine wichtige Rolle für unser Ökosystem und somit auch in der Kohlenstoffspeicherung zugeschrieben.

Aber auch andere Besonderheiten Indonesiens sorgen für eine immense Speicherung von Kohlenstoff: Die Vielfältigkeit der tropischen Wälder. Von den Torfmoorwäldern im Landesinneren bis hin zu den küstennahen Mangrovenwälder sind über die Jahre gigantische Kohlenstoffsenken entstanden.

Ein Land, wie Indonesien, ist für den Menschen also von unsagbarem Wert. Wir brauchen dieses intakte Ökosystem mit seiner Vielfalt und auch seine immensen Kohlenstoff Senken zum Überleben. Es gilt Indonesiens Wälder vor dem Aussterben zu schützen!

BEDROH­UNGEN DES REGEN­WALDS

Konsum

Nicht nur die gesamte Weltbevölkerung steigt an, sondern auch unser Lebensstandard verlangt nach immer mehr. Wir benötigen immer größere Mengen an Rohstoffen und Ressourcen. Kurz um: Wir müssen mehr produzieren und fördern, um diesen immensen Bedarf zu decken. Eine gigantische Herausforderung, vor der wir stehen. Da kommt uns der Regenwald zugute: ausreichend Platz, grandiose Bedingungen für das Pflanzenwachstum und unzählige wertvolle Ressourcen liefern die benötigten Massen. Doch zu welchem Preis?

Palmöl

Für die Wirtschaft ist der Preis klar definiert. Im Regenwald können in alltäglichen Produkten verwendete Nutzpflanzen sehr effizient, massenhaft und kostengünstig angebaut werden. Die beliebteste Methode sind sogenannte Monokulturen.  Gigantische Plantagen mit dem Ziel, eine Pflanzenart möglichst ertragreich anzubauen. Jede tropische Region spezialisiert sich dabei auf die Gewinnung bestimmter Rohstoffe. In Indonesien ist das vor allem Palmöl. Viele gigantische Palmöl-Plantagen thronen heutzutage in den artenreichen Regenwäldern Indonesiens und sorgen so dafür, dass Indonesien der weltweit größte Exporteur von Palmöl ist. Doch wird der Regenwald nicht nur für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Auch bedarf unser Konsum seiner wertvollen Schätze. Neben dem robusten Tropenholz findet sich auch im Boden so allerlei, auf das wir es abgesehen haben.

Abholzung

Die Natur lassen wir dabei völlig außer Acht. Um erst bepflanzbare Äcker zu schaffen, oder um an die Bodenschätze zu kommen, muss gerodet werden. Die vorherige Vegetation wird dann, mitsamt ihren Wurzeln, ausgerissen. Eine beliebte und besonders schnelle Methode ist die Brandrodung. Flächen werden dann in Brand gesetzt, bis nichts mehr übrig bleibt. Der ursprünglich in den Pflanzen und Böden gespeicherte Kohlenstoff wird dabei jedoch in Form von CO2 freigesetzt. So kommt es, dass gerade Indonesien, aufgrund der weltweit größten Regenwald-Abholzungsrate, zu den stärksten Emittenten der Welt zählt. Die Rodung der Regenwälder sorgt also aktiv dafür, dass sich unsere Erde mit steigender Tendenz erwärmt. 

Wasser­kreislauf

Neben der Erderwärmung hat die Rodung auch andere Auswirkungen. Einerseits verliert der Regenwald seine lebenswichtige Vegetation. Der eigene Wasserkreislauf wird gestört und zu wenig Feuchtigkeit gelangt in unsere Atmosphäre. Das sorgt dafür, dass sich Wüstenregionen weltweit ausdehnen. Böden werden unfruchtbar und unzählige Regionen unbewohnbar.

Arten­vielfalt

Auf der anderen Seite sorgt das Roden dafür, dass abertausende Arten aussterben und ihren Lebensraum verlieren. Ohne entsprechende Artenvielfalt sind unsere Ökosysteme und somit auch die globale Lebensmittelproduktion in äußerster Gefahr. Können wir nicht mehr ausreichend produzieren, so können wir uns nicht ausreichend ernähren. Der Preis, den der Mensch zahlt, ist somit ebenfalls klar definiert. Verlieren wir den Regenwald und seine internen Kreisläufe, so verlieren wir unsere Lebensgrundlage. All die Auswirkungen, die das Abholzen des Regenwaldes mit sich bringen, sorgen also dafür, dass unser Leben auf dieser Erde am seidenen Faden hängt.

Hoffnung

Noch können wir etwas dagegen unternehmen! Gerade das Artensterben ist hauptsächlich durch unsere Lebensmittelproduktion angetrieben. Wir als Verbraucher können also unser Konsumverhalten ändern, darauf achten, was wir essen und was wir kaufen. Auch wenn unser Konsumverhalten der Antrieb für die Abholzung ist, so liegt die Schuld doch bei denen, die, um unsere Nachfrage zu decken, lediglich den Profit im Kopf haben. 

AUFFORSTUNG

BÄUME PFLANZEN

Aufgrund der massiven Rodungen der letzten 50 Jahre finden sowohl Pflanzen- als auch Fleischfresser immer weniger Nahrung. Wenn es zu wenig Nahrung vorhanden ist, können sich die Populationen vom Sumatra-Tiger oder dem Orang-Utan weiterhin nicht erholen. 

Um dieses sensible Gleichgewicht innerhalb des Ökosystem wiederherzustellen, pflanzen wir – insbesondere im Grenzgebiet “Buffer-Zone” – tausende Obstbäume. 

So stärken wir die Biodiversität, schaffen wertvollen Lebensraum und Nahrung für die Tiere und schenken den Menschen zugleich die Möglichkeit, mit den Erträge der Bäume ein zusätzliches Einkommen zu generieren. 

Langfristig möchten wir auf diese Weise das Neuanpflanzen von weiteren Ölpalmen reduzieren. Wir organisieren große Aufforstungskampagnen und zeigen besonders den jungen Menschen simple Wege, wie wir unserem Planeten etwas Gutes tun können.

 

Das war’s noch nicht! 

Was tun wir noch für den Regenwald?

Ranger Patrouille

Unsere Ranger sorgen für ein friedliches Zusammenleben zwischen Mensch und Tier.

Clean Up

Ein sauberer Wald ist ein glücklicher Wald!

Umweltbildung

Wenn Kinder und Erwachsene einen achtsamen Umgang mit dem sensiblen Ökosystem lernen, freut sich der Wald!

Nachhaltige Landwirtschaft

Die Förderung und Verbreitung nachhaltiger Landwirtschaft schont Gewässer und Böden.

Welche Regenwälder gibt es?

Es gibt nicht nur einen Urwald. Grundsätzlich unterteilt man die Regenwälder in zwei Arten. Es gibt die gemäßigten und tropischen Regenwälder. Als tropischer Regenwald werden alle Regenwälder in Nähe des Äquators bezeichnet. Hier ist es das ganze Jahr über warm. Gemäßigte befinden sich weiter entfernt vom Äquator und sind meist in kühlen Küstenregionen. 

Der bekannteste Regenwald ist der Amazonas in Südamerika. Doch auf dem afrikanischen Kontinent gibt es auch einen gigantischen Dschungel: Das Kongo-Becken. Und auf welche Region konzentrieren wir uns?

Unser Projekt liegt am Gunung Leuser Nationalpark. Dieser thront im Herzen von Sumatra, der größten indonesischen Insel. Hier findest Du die zweitgrößte Artenvielfalt der Welt. Der gesamte Regenwald in Indonesien ist so groß, wie 2,5 mal die Größe von Deutschland.

Doch wieso die Zerstörung des Regenwaldes?

Nicht ohne Grund nennt man die Regenwälder auch „Schatzkammern“ unserer Erde. Hier werden Bodenschätze entnommen, Staudämme zur Energiegewinnung gebaut und Tropenholz für den Bau von Möbeln oder die Herstellung von Papier genutzt.
Kaum ein Boden ist so nährstoffreich, wie die der Tropenwälder. Das tropische Klima lässt die Vielfalt wachsen. Milliarden von Mikroorganismen und Pilzen zersetzen das organische Material, wie z.B. Laub, Kot oder Holz. Auf diesen Böden wächst (beinah) alles!
Das hat sich auch international verbreitet. Denn solch nährstoffreiche Böden sind perfekt, um Monokulturen anzupflanzen.


Warum ist der Regenwald so wichtig?

Wenn wir uns die gesamte Fläche aller Regenwälder anschauen, kommen wir auf sieben Prozent der Landmasse. Auf dieser kleinen Fläche gibt es rund 80 Prozent aller an Land lebenden Tier- und Pflanzenarten. So ein kostbares Ökosystem müssen wir schützen!
Die Bäume, der Boden und die Pflanzen speichern jede Menge CO2 (Kohlendioxid). Schätzungsweise kann ein Baum aus dem Regenwald so viel CO2 speichern, wie 59 Menschen aus Deutschland jährlich produzieren. Bei diesem Prozess entsteht Sauerstoff, den wir zum Leben brauchen. Auf diese Weise stabilisiert er das Klima.
Auch die Wissenschaft ist an dieser Schatzkammer interessiert. Indigene Völker nutzen den Wald als ihre Apotheke. Das wertvolle Wissen über die Wirkung der Pflanzen findest Du mittlerweile auch außerhalb der Wälder. Jedes achte Medikament auf dem Markt beinhaltet Wirkstoffe aus dem Urwald.
So groß die Wunder der Tropenwälder sind, so empfindlich ist dieses Gesamtsystem. Die Verbindungen zwischen den Lebewesen und der Natur darf nicht gestört werden. Kleinste Veränderungen im System sind gefährlich. Nicht nur für die Tiere. Auch für den Menschen.

Was ist eine Monokultur?

Wenn Du die immer gleiche Pflanze auf einer Fläche anbaust, hast Du eine Monokultur. Hier gibt es kaum Vielfalt. Die Tierwelt findet in solchen Monokultur Plantagen keinen Schutz und keine Nahrung. Der Lebensraum ist zerstört.
In Brasilien wird meist Soja als Monokultur angebaut. Und Amazonas-Regenwald muss für den Anbau weichen. Wenn Du jetzt denkst, dass all das Soja für Tofu und pflanzliche Ersatzprodukte genutzt wird: Das macht nur sechs Prozent aus. Diese Zahl bezieht sich auf die weltweite Produktion. 75 Prozent des weltweiten Sojas wird für die Fütterung von Nutztieren genutzt.
Südostasien gilt als Produktionsstätte für Palmöl. Wer bereits in Indonesien war, kennt die großen Ölpalmen. Lange spitze Dornen an den Blättern machen es für den Orang-Utan unmöglich, sich durch die Palmen zu bewegen.

Wer holzt den Regenwald ab?

Die Regenwald-Abholzung ist nicht „nur“ ein Klimakiller. Durch die Rodung werden auch die umliegenden und intakten Flächen zerstört. (siehe Bild) Sobald ein Teil gefällt wird, droht den übrigen Wäldern Austrocknungsgefahr. Durch den Verlust der Wälder sterben im Laufe der Zeit immer mehr Lebewesen aus. Manche Arten gibt es nur auf einer kleinen Fläche, die durch die Abholzung verschwinden.

Wo ist Palmöl drin?

In der EU wird das ertragreiche Öl der Ölpalme zu 53 Prozent für die Herstellung von Biodiesel genutzt. Für Lebensmittel (bspw. Nutella), aber auch Chemie (z.B Reinigungsmittel) wird 35 Prozent gebraucht. So landet der Regenwald auf dem Teller und im Tank. Weitere zwölf Prozent werden für Energie- und Wärmegewinnung verbraucht. 

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