traditio­nelle medizin

Heilpflanzen & uraltes Wissen

Kamille beruhigt den Körper und Lavendel den Geist. Ab diesem Punkt hört das Wissen der meisten Menschen über Heilpflanzen auf. Um das wertvolle Wissen zu erhalten und an mehr Menschen weiterzugeben, haben wir uns für die Förderung von traditioneller Medizin entschieden. 

Uraltes Wissen

Heilpflanzen und ihre Anwendung

Die Geschichte der traditionellen Medizin auf dem indonesischen Archipel

Dank der ganzjährigen Sonneneinstrahlung, des fruchtbaren Bodens durch vulkanische Aktivitäten und der langen Regenzeiten können auf dem indonesischen Archipel Waldprodukte und Nutzpflanzen unaufwändig wachsen. Sie werden nicht nur als Nahrungsmittel und Baumaterial verwendet, sondern auch für medizinische Zwecke. Die traditionelle Medizin in Indonesien hat eine sehr reiche und lange Geschichte. Dies wird u. a. durch die Entdeckung medizinischer Manuskripte aus dem 10. und 11. Jahrhundert belegt.

Das Wissen über traditionelle Medizin aus dem indonesischen Archipel wurde unter anderem durch die Arbeit des niederländischen Botanikers Georg Eberhard Rumpf nach Europa gebracht. In seinem Buch Herbarium Amboinense schrieb Rumpf viele wichtige Informationen über Heilpflanzen auf den Ambon-Inseln im Osten Indonesiens.

Traditionelle Medizin in Nord-Sumatra

Seit Langem werden Pflanzen in Nord-Sumatra als Arzneimittel verwendet. Dafür werden alle Teile der Pflanze verwertet: Von den Blättern und Früchten, über die Stengel bis hin zu den Knollen und Wurzeln. Auch die Art und Weise der Verwendung variiert. Man kann die Pflanzen oral einnehmen, inhalieren oder an bestimmten Körperteilen anbringen. Die Behandlung wird in der Regel von traditionellen Heiler*innen mit ihren jeweiligen Spezialgebieten durchgeführt. 

 

Heilpflanzen lassen sich gut in den Wäldern finden. Heutzutage werden sie aber auch in den Gärten angebaut. Diese Kulturpflanzen haben neben der Heilfunktion meist noch andere Funktionen. So werden daraus Küchengewürze oder Naturzäune hergestellt, nur um ein paar Beispiele zu nennen. Heilpflanzen findet man auch auf traditionellen Märkten. In Nord-Sumatra werden mindestens 344 Arten von Heilpflanzen verkauft. Neuerdings gibt es auch einen Trend: Oukup. Eine traditionelle Sauna mit Heilpflanzen. 

 

Hinsichtlich der Heilpflanzenproduktion liegt die Provinz Nord-Sumatra landesweit an der zweiten Stelle. Auch werden heilende Pflanzen, wie aromatischer Ingwer, Galgant oder Aloe vera, dort seit einigen Jahren nachhaltig angebaut.

Erhaltenswertes Wissen

Warum schützen wir die lokale medizinische Tradition?

Durch Nutzung regionaler Heilpflanzen können komplexe industrielle Prozesse und lange Transportwege vermieden werden. Dies spart Rohstoffe und minimiert den Kohlendioxidausstoß.

 

Zudem schafft traditionelle Medizin eine intensive Verbindung zwischen Mensch und Natur. Industrielle Produkte, wie etwa Pillen oder Tabletten, haben nichts mehr mit dem natürlichen Ausgangsmaterial gemeinsam. Jeglicher Bezug zu der Natur geht verloren. Das ist bei den Heilpflanzen anders. Wir können sofort erschließen: Ja, die kommen aus dem Wald. Der Wald, den es zu schützen gilt. Nicht nur, um die Versorgung der heilenden Pflanzen weiterhin zu gewährleisten, sondern auch um unsere Ökosysteme mit ihrer hohen Artenvielfalt zu schützen. 

 

Darüber hinaus erodiert traditionelles Wissen mit der Zeit. Daher hat Project Wings sich zur Aufgabe gemacht, am Erhalt des Wissens über traditionelle Medizin und Heilpflanzen mitzuwirken. Wir schützen Heilpflanzen in den Wäldern, schaffen nachhaltigen Anbau in Gemeinschaftsgärten und erhalten traditionelle Heilmethoden mit Heilpflanzen.  

Dadurch können wir das seit Traditionen übertragene Wissen nicht nur erhalten, sondern auch in anderen Regionen und Gemeinden auf der ganzen Welt verbreiten.

Nachhaltig bewirtschaftet

HEIL­PFLANZEN­GARTEN

Aufgrund der massiven Rodungen der letzten 50 Jahre finden sowohl Pflanzen- als auch Fleischfresser immer weniger Nahrung. Wenn es zu wenig Nahrung vorhanden ist, können sich die Populationen vom Sumatra-Tiger oder dem Orang-Utan weiterhin nicht erholen. 

Um dieses sensible Gleichgewicht innerhalb des Ökosystem wiederherzustellen, pflanzen wir – insbesondere im Grenzgebiet, der “Buffer-Zone” – Obstbäume. 

So stärken wir die Biodiversität, schaffen wertvollen Lebensraum und Nahrung für die Tiere und schenken den Menschen zugleich die Möglichkeit, mit den Erträge der Bäume ein zusätzliches Einkommen zu generieren. 

Langfristig möchten wir auf diese Weise das Neuanpflanzen von weiteren Ölpalmen reduzieren. Wir organisieren große Aufforstungskampagnen und zeigen besonders den jungen Menschen simple Wege, wie wir unserem Planeten etwas Gutes tun können.

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